ANNÄHERUNG

Drei Stunden bewegen sich zwei Performende miteinander, umeinander, ineinander. Im begrenzten Raum lassen Plexiglaswände weitere intime Zwischenräume und Ebenen entstehen; eine weitere Spielmöglichkeit, sowie eine sinnliche Anspielung für den Betrachtenden auf die aktuelle Pandemiesituation. In diesem Setting begegnen sich die Performenden in unterschiedlichen Sequenzen, die sie miteinander abhandeln. Wiederholte oder auf Dauer gehaltene urtypische Bewegungsabläufe und Haltungen - einer will berühren, der andere wehrt ab und entfernt sich, dann anders herum, immer wieder; Hände und Gesichter hautnah beieinander und doch getrennt, zwischen Nähe und Distanz. Es werden unterschiedliche Sinne angesprochen. Laut, leise, immer und immer wieder. Die Sequenzen sind als Konzept angelegt und kommen erst zum Zeitpunkt des Tuns durch die Länge, Wiederholung und konkrete Situation zu ihrer eigentlichen Wirkkraft.
Die Performenden fungieren als eine Art Rauminstallation: Die Zuschauenden können das Geschehen von unterschiedlichen Seiten betrachten und haben die Möglichkeit den Raum zu verlassen und wiederzukehren. Es geht um Kontakt, Beziehung, in Beziehung sein, Zeitlichkeit und ein Haltenwollen, eine Suche, eine entstehende Dynamik und ständige Bewegung - Es geht um Resonanz, eine Annäherung im Innen und Außen. Ein Resonanzraum, der nur in diesem Moment, in diesem Raum, mit diesen Performenden, an diesem Tag, mit diesem Publikum entsteht und entstehen kann. Eine Allegorie der Menschen und ihrem Wirken und Sein in unserer Gesellschaft, auf der ständigen Suche nach Resonanz. Ein Jetztzeitbild, mit dem gleichzeitig ein eigener Erfahrungsraum geschaffen wird.